Die wahre Geschichte der Arbeitslosenselbsthilfe

Die frühen Jahre der ASH

Gerüchte, die "Arbeitslosenselbsthilfe" sei vom ehemaligen Frankfurter Berufsrevolutionär Joschka Fischer1 in den siebziger Jahren gegründet worden, um ihm den Einstieg ins gutbürgerliche Leben zu ermöglichen, wurden zwar nie dementiert, müssen jedoch ins Reich der Fabeln verwiesen werden.

Auch den Historikern der "Bundesanstalt für Arbeitslosigkeit " ist es nicht gelungen, den Ursprung dieses wichtigen - und gerade in der heutigen Zeit wegweisenden Vereins - zu ergründen.

Dem stadtbekannten Berufsarbeitslosen Erhard K. ist es nun gelungen, ein Dokument der Vergessenheit zu entreissen, das alle Spekulationen ad absurdum führt.

Wie fast immer im richtigen Leben hatte "Kommissar Zufall" seine Hand im Spiel – wenn auch hier in Form eines Zehnerbembels ! 2

Erhard K. sass in seiner Stammkneipe und sinnierte bei einem Glas Äppler 3 über seine fast dreissigjährige Arbeitslosigkeit - und die Nachteile der Gründung einer Ich-AG 4, als sein bereits schwer getrübter Blick auf eine vergilbte Photographie hinter dem Tresen fiel.

Verschwommen konnte er "Arbeitslosenselbsthilfe und 1888" entziffern.

Schlagartig war ihm klar, dass seine jahrzehntelange Arbeitslosigkeit durch diesen sensationellen Fund nun doch noch einen Sinn bekommen hatte.

Für seinen letzten Heiermann 5 schwatzte der dem ewig klammen Wirt Johnny K. die Photographie ab und wankte, laut " Brüder zur Sonne, zur Freiheit" 6 singend, in unsere Vereinsräume.

Die Herausgabe dieses einzigartigen Dokumentes sollten wir allerdings teuer erkaufen:

Wir mussten Erhard K. versprechen, seinen Sachbearbeiter beim Arbeitsamt ausfindig zu machen, der sich seit über fünfundzwanzig Jahren nicht mehr bei ihm gemeldet hatte.....

 

1: nach seiner Läuterung heute als Josef Fischer weltweit tätig

2: Steingutkrug für 10 Gläser Äppler

3: Frankfurter Nationalgetränk – hochdeutsch: Apfelwein

4: Massnahme zur Verfälschung der Arbeitslosenstatistik

5: Fünfmarkstück – entspricht heute der Kaufkraft von ca. 10 €

6: ehemaliges Arbeiterkampflied – Neuinterpretation von Gerhard Schröder: Brüder, her mit dem Zaster!